Dienstag, 9. Dezember 2008
Erfahrung
"In seinem 1924 erschienenen Buch "Angewandte Seelenkunde" führte Rosenstock zur Schulgrammatik aus, sie sei eine einfältige, aus der mittelalterlichen Scholastik stammende lebensfeindliche Konvention. Sie verleite uns, die Sprache nur als Verständigungsmittel zu betrachten. In der Wirklichkeit des Sprechens leiste die Sprache viel mehr. Sie diene nur in den wenigen Angelegenheiten des bereits Vollbrachten, also des realen Perfekts, der Verständigung, ihre Hauptleistung vollbringe sie als Medium des Seele und gehorche den "Gesetzen einer elementaren seelischen Grammatik". Denn bevor wir an irgendein "Perfekt" nur denken können, sprechen wir in seelischer Erschütterung das neue, plötzliche, unausdenkbare, im Gefühlssturm hereinbrechende Erlebnis aus: Die Sprache macht das Unsagbare sagbar, dazu ist sie da! " --- Köhler

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