Sonntag, 28. Juni 2009
Den Kapitalismus bekämpfen!
daserfolgsteam, 15:24h
Der Kapitalismus ist ein Zugeständnis an den menschlichen Charakter, an die Sehnsucht, die Lasten des Lebens auf andere zu übertragen und den eigenen Wert durch die Anhäufung von weltlichen Gütern unhinterfragbar zu machen. Der Kapitalismus ist das System, dass den Wohlstand generiert, der die Grundlage unserer Lebenskultur bildet. Der Kapitalismus hat ein ausuferndes Wesen und droht, die moralischen, ethischen und politischen Grundlagen der Gesellschaft zu zerstören. Er treibt die Menschen an und ist ein Motor der Modernisierung. Durch die dezentrale Steuerung, die Märkte absichern, ist er allgegenwärtig und greift am Individuum an. Ich eigne mich nicht als Verteidiger der Kapitalismus, aber ich polemisiere gern, wenn es um die Taktik der Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus geht. Die Option, den Kapitalismus abschaffen zu wollen, halte ich für nicht wünschenswert. Es gibt kein einziges Beispiel dafür, dass ein modernes Land eine nachhaltige sozialistische Produktionsweise entwickelt hat. Das große Vorbild der sozialistischen Modernisierung ist der Aufstieg der Sowjetunion zur technologischen Großmacht. Der individualisierende Druck des Marktes wurde in der Sowjetunion durch Arbeitszwang und Massenterror ersetzt. Das unionsweite Arbeitslagernetz war, neben dem NKWD, die zentrale Mobilisierungsinstitution des gesellschaftlichen Arbeitsprozesses, der Motor der zivilisatorischen Entwicklung. Zugespitzt kann man von der sowjetischen Modernisierung durch totalen Terror sprechen. Die Kapitalismusgegner in Deutschland, solange sie Interessen von konkreten, abhängigen Bevölkerungsschichten vertreten, können aber heute durchaus wichtige und grundlegende Erfolge bei der Auseinandersetzung um gesellschaftliche Gerechtigkeit erringen. Die Interessenskonflikte zwischen verschiedenen Klassen gleichen sich nicht automatisch nach den Prinzip der Gerechtigkeit aus.
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